Hohenmirsberg

Bild
  • 236 Einwohner (Stand Dez. 2024)
  • ehemals selbständige Gemeinde
  • Entfernung von Pottenstein Stadt 6,2 Kilometer

Hohenmirsberg ist wahrscheinlich einer der ältesten Gemeindeteile Pottensteins. Darauf weist u.a. die alte Form des Ortsnamens "Munrichesberg" hin, die erkennen lässt, dass es sich hierbei um einen mit dem Personennamen "Munrich" gebildeten Ortsnamen handelt. Trotzdem ist Hohenmirsberg, welches an einer alten Geleitstraße liegt, erst 1124 im Zusammenhang mit der Person eines Eberhard erwähnt.

Das Bistum Bamberg erwarb den Ort wohl zur Amtszeit Bischof Otto I. Danach gehörte Hohenmirsberg endgültig zu Bamberg, wurde aber zu Beginn des 13. Jahrhunderts vom Bischof an Eberhard von Schlüsselberg verpfändet und fiel erst nach dem Erlöschen dieses Geschlechts 1347 wieder an das Bistum zurück.

Anfang des 14. Jahrhunderts war der Ort dem damals eingerichteten Amt Tüchersfeld angegliedert, wurde jedoch schon 1348 nicht mehr unter den Eingehörungen dieses Amtes genannt. Nahezu 200 Jahre später brach zwischen dem Bistum Bamberg und der Markgrafschaft Bayreuth ein Grenzstreit um verschiedene Orte aus, darunter Hohenmirsberg. 

Das 16./17. Jahrhundert ist wohl die turbulenteste Zeit in der Geschichte des Ortes. 1552 musste das Bistum Bamberg eine Reihe von Ämtern an den Markgrafen Albrecht Alkibiades abtreten. Hohenmirsberg kam mit dem Amt Pottenstein an den evangelischen Markgrafen und die seit 1472 selbständige Pfarrei wurde bis zur Rückeroberung durch Bamberg protestantisch besetzt. Zu dieser Zeit wurde der Ort von den markgräflichen Truppen viermal niedergebrannt. Aber auch während des 30jährigen Krieges hatte Hohenmirsberg viel zu leiden. Aus dem 18. Jahrhundert ist nur wenig bekannt. 1829 gab es in Hohenmirsberg zwei Wirtshäuser, die Einwohnerzahl lag bei 276.

Aus touristischer Sicht ist Hohenmirsberg, einer der höchstgelegenste Ort der Fränkischen Schweiz bedeutend durch die Hohenmirsberger Platte (614m ü.NN) mit Aussichtsturm und Fossilklopfplatz sowie der Pfarrkirche St. Martin.

Sagenhaft: Der Urspring und die Baumforellen

Als „Urspring“ werden periodische Karstquellen bezeichnet, die zwischen Hohenmirsberg und Haselbrunn nahe der Hochfläche meist zur Zeit der Schneeschmelze oder bei Steigen des Grundwasserspiegels über ein gewisses Niveau austreten und dann eine sehr große Menge an Wasser ins Tal sprudeln lassen. Solche Quellen, eine geologische Besonderheit der Frankenalb können sehr kräftig schütten und die talwärts liegenden Wiesen und Felder überfluten, allerdings meist nur für wenige Tage, bis sie wieder stetig versiegen. 

In alter Zeit verbanden die Leute mit der Schüttung der Karstquellen die Tatsache, dass im betreffenden Jahr die Ernte schlecht ausfallen sollte und Teuerung sowie Hungersnot zu erwarten waren. Die Quellen schütten bisweilen so heftig, dass sich bis zu mehrere Meter hohe Fontänen entwickeln können. 

Der Sage nach werden dabei aus einem riesigen unterirdischen See Forellen mit solcher Wucht hinausgeschleudert, dass diese manchmal bis in die umliegenden Baumkronen gelangen können, wo sie verenden. Dies ist auch der Hintergrund, warum man in der Gegend um Hohenmirsberg heute noch von den „Baumforellen“ spricht.

Mehr Sagen finden Sie im "Pottensteiner Sagenschatz ". Erhältlich ist das Buch für 9,80 € (2. Auflage) im Tourismusbüro der Stadt Pottenstein (Rathaus) oder über info@pottenstein.de

Bild